Der traditionsreiche Europacupslalom auf der selektiven Maierl-Piste findet heuer an einem Montag statt, und zwar am 16. Dezember. Ein Topergebnis auf der Maierl-Piste ist gut für das Selbstvertrauen. Das lehrt die Vergangenheit.
Im vergangenen Jahr hat der Europacup in Obereggen sein 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Keine andere Europacup-Station kann auf eine längere Tradition zurückblicken, weshalb Obereggen auch schon als „Kitzbühel des Europacups“ betitelt wurde. Im Laufe der Jahrzehnte wurden Riesentorläufe (1983), Slaloms (ab 1984), Super-Gs (1985-2000) und Kombinationen (1984-1989) ausgetragen.
In diesen 40 Jahren hat sich das Team rund um den SC Eggen, den SC Rosengarten/ASE Catinaccio und seit 2022 an dessen Stelle der ASV Deutschnofen, sowie die Skischule Obereggen und die Obereggen Latemar AG den Ruf erarbeitet, äußerst professionell und zuverlässig zu arbeiten. Auch hat sich Obereggen im internationalen Skizirkus als äußerst schneesichere Rennstation trotz des frühen Termins zu Saisonbeginn etabliert. Nur vier Mal in 40 Jahren konnte der Europacup nicht planmäßig ausgetragen werden: 1994 und 2000 musste er abgesagt werden, 1996 und 2019 gab es Rennabbrüche. Dazu kommt die Absage 2020 wegen der Coronapandemie.
im Bild: Reto Schmidiger (SUI), Sieger Europacup Obereggen 2023
Unzählige Weltcupsieger, Weltmeister und Olympiasieger haben in 40 Jahren auf dem Siegespodest in Obereggen gestanden. Über allen thront der Österreicher Marcel Hirscher, mit acht Weltcupgesamtsiegen in Folge, sieben Weltmeistertiteln und zwei Olympiasiegen der erfolgreichste Skirennläufer aller Zeiten: 2007 landete er als 18-Jähriger auf dem dritten Rang.
Aber auch Spitzenathleten wie Clement Noel, Andre Myhrer, Giuliano Razzoli, Reinfried Herbst, Manfred Pranger, Alberto Tomba, Benjamin Raich, Stephan Eberharter, Kristian Ghedina, Luc Alphand, Tomas Fogdoe, Rudi Nierlich, Armin Bittner und Peter Müller kamen in Obereggen unter die Top 3.
Nach Obereggen kommen irgendwann fast alle Stars. Sechs der zehn weltbesten Slalomläufer des vergangenen Winters lachten schon einmal vom Obereggener Siegespodest: Gewonnen haben Alexander Steen Olsen (2021), Loic Meillard (2016) und Manuel Feller (2012), Zweite wurden Ramon Zenhäusern (2015) und Daniel Yule (2013), den dritten Platz belegte Clement Noel (2017). Nur für den amtierenden Slalom-Weltcupsieger und -Weltmeister Henrik Kristoffersen wollte es in Obereggen nicht so recht klappen: Er wurde 2012 als hoffnungsvolles Talent Elfter.
im Bild: Alberto Tomba (ITA), Europacup Obereggen 1986
Der Europacupslalom von Obereggen findet diesmal an einem Montag statt, und zwar einen Tag nach dem Weltcupslalom von Val d’Isere und dem Europacupslalom von Fassa, die zeitgleich über die Bühne gehen. Der Termin ist der 16. Dezember.
Diesmal ist es anders als in der Vergangenheit. Waren die Slaloms im Weltcup und Europacup zu Beginn der Saison im November und Dezember jahrzehntelang äußerst dünn gesät, so gibt es heuer vor Obereggen sage und schreibe drei Weltcupslaloms und drei Europacupslaloms. Im Weltcup stehen Levi (17. November), Gurgl (24. November) und Val d’Isere (15. Dezember) auf dem Programm, im Europacup hingegen zwei Slaloms in Levi (23. und 24. November) sowie einer in Fassa (15. Dezember), ehe es in Obereggen mit dem traditionsreichen Europacupslalom weitergeht und dann in Alta Badia mit dem einem Weltcupslalom (23. Dezember).
Was bedeutet das für Obereggen? Das Rennprogramm für die Spezialisten der technischen Disziplinen ist zu Beginn der Saison dichtgedrängt, trotzdem darf Obereggen mit der Teilnahme einiger Weltcupstars rechnen, so wie das in Obereggen immer der Fall ist. Auch können sich in Obereggen junge Talente in Szene setzen, denn auf der anspruchsvollen Maierl-Piste trennt sich die Spreu vom Weizen.
im Bild: Matthias Iten (SUI), Zweitplatzierter beim Europacup Obereggen 2023
Die Unvergessenen: Karl und Peter Pichler, Bruno Fusmini, Jakob Kerer, Peppi Staffler
Gewidmet ist der Europacup in Obereggen seit seiner Geburt den beiden Eggentaler Brüdern Karl und Peter Pichler, die beide für den Skisport lebten und beide auf tragische Weise ums Leben kamen, als sie wieder einmal für ihren Sport unterwegs waren – Peter 1977 bei einem Lawinenunglück am Jochgrimm, Karl 1982 bei einem Verkehrsunfall in Neuseeland, wo er sich als Trainer der italienischen Nationalmannschaft aufhielt.
Eng verbunden ist der Europacup von Obereggen noch mit drei weiteren Namen: Mitbegründer Bruno Fusmini war von 1992 bis 1997 Präsident des Organisationskomitees, ehe er 1998 verstarb. Peppi Staffler gehörte ebenfalls zu den Männern der ersten Stunde und wirkte bis zu seinem Tod im Jänner 2024 mit. Von Anfang an und bis zu seinem Tod im Sommer 2020 war schließlich Jakob Kerer ein zuverlässiges und verantwortungsbewusstes Mitglied des Europacupkomitees.
im Bild: Karl und Peter Pichler
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