Slalom-Weltklasse auf der Maierlpiste

Europacuprennen 15.12.2022

Zahlreiche vielversprechende Talente, aber auch einige etablierte Weltstars werden am Donnerstag, 15. Dezember, auf der anspruchsvollen Maierlpiste in Obereggen am Start sein. Zwischen den Weltcupslaloms von Val d’Isere und Madonna di Campiglio geht in Obereggen der erste Europacupslalom des Winters über die Bühne. Und obwohl es sich „nur“ um einen Europacup handelt, darf Obereggen mit einem hochklassigen Teilnehmerfeld rechnen. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr siegte der Norweger Alexander Steen Olsen, dem zugetraut wird, ein ganz Großer im Skizirkus zu werden.

 

Der Europacupslalom in Obereggen ist traditionell ein „halber Weltcup“ und ausgesprochen gut besetzt. Das liegt erstens am günstigen Termin zu Saisonbeginn, weil die Topathleten noch Wettkampfpraxis benötigen und daher ein Europacuprennen – noch dazu auf einer anspruchsvollen Piste – gerne „mitnehmen“. Das liegt zweitens aber auch an der Sonderrolle von Obereggen im Europacup. Obereggen ist die traditionsreichste Europacupstation überhaupt im Skizirkus und wurde bereits als „Kitzbühel des Europacups“ betitelt. Seit der ersten Auflage 1983 standen schon unzählige Olympia- und Weltcupsieger sowie Weltmeister auf dem Podest.

Drittens war Obereggen schon oft ein Glücksbringer. Wer in Obereggen gut fährt, tankt Selbstvertrauen für die Saison. Vorjahressieger Alexander Steen Olsen etwa gewann in der Folge die Slalom-Europacupwertung (und damit einen Fixstartplatz im Slalomweltcup 2022/23) und kürte sich zum zweifachen Junioren-Weltmeister.

Das vierte Argument, das für Obereggen spricht, ist die Maierlpiste. Sie hat 2016 die Oberholzpiste als Rennpiste abgelöst und sich einen Namen gemacht als äußerst selektive und durchaus weltcupwürdige Slalompiste. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Maierlpiste mit ihrer maximalen Neigung von 55 Prozent selbst für die besten Slalomläufer der Welt eine Herausforderung ist.

STARTLIST 15.12.2022

Der Termin

 

Obereggen ist am Donnerstag, 15. Dezember, das Slalom-Auftaktrennen der diesjährigen Europacupsaison.

Während die weltbesten Abfahrer in Gröden am Start sind, bietet sich Obereggen den Slalomstars für einen Abstecher in den Europacup an. Vier Tage zuvor, am Sonntag, wird in Val d’Isere ein Weltcupslalom ausgetragen, am Sonntag und Montag danach stehen zwei Weltcupriesentorläufe in Alta Badia auf dem Programm, und eine Woche nach Obereggen folgt dann der prestigeträchtige Weltcupslalom von Madonna di Campiglio. Dazwischen ein Wettkampf auf der anspruchsvollen Maierlpiste von Obereggen, warum nicht? Einen Tag nach Obereggen gibt es übrigens auch in Fassa einen Europacupslalom.

Unterm Strich ist Obereggen für die weltbesten Slalomspezialisten eine Gelegenheit, zum Saisonstart Wettkampfpraxis zu sammeln.

Obereggen und die Stars

 

Irgendwann kommen praktisch alle Stars nach Obereggen, so auch die weltbesten Slalomläufer des vergangenen Winters: Weltcupsieger Henrik Kristoffersen wurde 2012 in Obereggen als hoffnungsvolles Talent Elfter, der Weltcupzweite Manuel Feller gewann das Rennen in jenem Jahr.

Und weiter geht’s mit den großen Namen: Der Franzose Clement Noel, der sich heuer zum Slalom-Olympiasieger gekürt hat, erreichte bei drei Starts in Obereggen sein bestes Ergebnis 2017, als er Dritter wurde. Im selben Jahr wurde der amtierende Kombinations-Olympiasieger Johannes Strolz Fünfter. Der amtierende Slalom-Weltmeister Sebastian Foss Solevag war in Obereggen wiederholt am Start, wenngleich er nur einen bescheidenen achten Platz (2016) als bestes Ergebnis aufweist. Der amtierende Kombinations-Weltmeister Marco Schwarz versuchte sich in Obereggen zwei Mal, sah aber nie das Ziel.

Ein Star werden könnte der letztjährige Obereggen-Sieger Alexander Steen Olsen: Nach seinem Triumph in Obereggen sicherte er sich die Europacup-Slalomwertung und wurde Doppel-Juniorenweltmeister in Slalom und Riesentorlauf.

Er könnte in die Fußstapfen der vielen Stars treten, die in Obereggen schon auf dem Podest standen. Über allen thront der Österreicher Marcel Hirscher, mit acht Weltcupgesamtsiegen in Folge, sieben Weltmeistertiteln und zwei Olympiasiegen der erfolgreichste Skirennläufer aller Zeiten: 2007 landete er als 18-Jähriger auf dem dritten Rang.

In der langen Liste an Weltcupsiegern, Weltmeistern und Olympiasiegern, die in Obereggen auf dem Podest standen, finden sich neben Hirscher auch Andre Myhrer, Giuliano Razzoli, Reinfried Herbst, Manfred Pranger, Alberto Tomba, Benjamin Raich, Stephan Eberharter, Kristian Ghedina, Luc Alphand, Tomas Fogdoe, Rudi Nierlich, Armin Bittner und Peter Müller.

Als der Deutsche Egon Hirt 1983 den allerersten Obereggener Europacup gewann, konnte er nicht ahnen, welch prestigereiche Namen ihm nachfolgen würden.

Die Organisatoren

Dass Obereggen im Skizirkus einen so guten Ruf genießt, ist der akribischen Arbeit der Organisatoren zu verdanken. Neu hinzugekommen ist heuer der ASV Deutschnofen, der den bewährten Kern rund um den SC Eggen, die Skischule Obereggen und die Obereggen AG ergänzt.

Rennleiter und OK-Präsident ist Eduard Pichler, der 2014 den langjährigen „Chef“ Siegfried Gallmetzer abgelöst hat. Marco Zendron folgte damals zeitgleich als Vizepräsident auf Luciano Pezzin. Seinen Beitrag leistet seit jeher auch Siegfried Pichler, der Präsident der Obereggen AG, der dem OK-Team unterstützend zur Seite steht.

Das war Obereggen 2021

 

2021 gewann in Obereggen mit dem 20-jährigen Norweger Alexander Steen Olsen ein (noch) relativ unbekannter Athlet, der Insidern aber längst ein Begriff war. Tatsächlich kürte sich Steen Olsen in der Folge zum Doppel-Juniorenweltmeister in Slalom und Riesentorlauf und sicherte sich mit dem Gewinn der Slalom-Europacupwertung einen Fixplatz im diesjährigen Weltcup.

Nach dem ersten Durchgang hatte Alexander Steen Olsen auf Rang zwei hinter dem Franzosen Theo Letitre gelauert. Am Ende war er mehr als eine halbe Sekunde schneller als der zweitplatzierte Deutsche Anton Tremmel. Rang drei teilten sich zeitgleich die Weltcuperfahrenen Albert Popov aus Bulgarien und Victor Muffat-Jeandet aus Frankreich.

Der Slowene Tijan Marovt wurde mit der hohen Startnummer 47 guter 16., ein Beweis dafür, dass die Maierlpiste den ungewöhnlich hohen Temperaturen – auch über Nacht – gut getrotzt hatte. Die Maierlpiste musste ein gewaltiges Programm aushalten. Im ersten Lauf starteten 106 Athleten, von denen allerdings nur 58 ins Ziel kamen, was den Schwierigkeitsgrad der bis zu 55 Prozent steilen Piste unterstreicht. Das Pistenteam rund um OK-Chef Eduard „Edi“ Pichler hatte offensichtlich gute Arbeit geleistet.

Bester Azzurro war auf Rang elf der 22-jährige Enneberger Tobias Kastlunger.

Mann Frau Liftfahrt Lachen Glücklich  | © Ph. Helmuth Rier
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